Aufbrüche – Frauen und Reformation
Eine Zusammenstellung der Gemälde, Collagen, Photographien, Texte u.a.m.
Brigitte Bretschneider
"Lesende Frauen sind gefährlich."
Elisabeth von Calenberg
(Öl auf Leinwand 50x40 cm, 2017 Porträt - nach einem unbekannten Künstler. Hintergrund - Münden mit dem Schloß der Welfen, P.Kerius 1610)
Emma Anders
Elisabeth von Calenberg, die „Fürstin der Reformation“(1510-1558)
Als Tochter des Kurfürsten von Brandenburg Joachim I. und seiner Frau Elisabeth von Dänemark, Norwegen und Schweden wurde Elisabeth von Calenberg am 24. August 1510 in Cölln (Berlin) geboren. Mit knapp 15 Jahren wurde sie 1525 mit dem vierzig Jahre älteren Herzog Erich von Braunschweig-Calenberg-Göttingen verheiratet.
Die Ideen der Reformation lernte Elisabeth mit Sicherheit 1527 kennen, als sich ihre Mutter offen zu den Lehren Luthers bekannte. Durch den Besuch bei ihrer Mutter 1534 in Wittenberg traf sie auch Martin Luther persönlich. Mit ihm führte sie ab 1538 nachweislich einen regelmäßigem Briefwechsel. Am 7. April 1538 ließ sie sich, ohne Wissen ihres Mannes, mit allen ihren Hofdamen und Mägden den „Laienkelch“ reichen und bekundete so offen ihren Übertritt zu den Lehren Luthers. Herzog Erich blieb bei seinem katholischen Glauben, tolerierte aber den Schritt seiner Frau und ihre Aktivitäten, die Reformation im Herzogtum durchzusetzen. Elisabeth holte den Reformator Antonius Corvinus an ihren Hof. Nach dem Tod ihres Mannes 1540 nutzte sie ihre Macht als Regentin, um in ihrem Herrschaftsbereich die Reformation 1542 vollständig einzuführen. Dabei wurde sie aktiv von Luther unterstützt.
Elisabeth von Calenberg führte eine Hofgerichtsordnung ein, eine neue Haushaltsführung sowie eine Kirchen- und Klosterordnung, durch die es möglich wurde, Klöster zu erhalten und in ihren Mauern ein geistliches Leben in reformatorischer Prägung zu führen.
Die Reformationskriege bestimmten das Schicksal der Elisabeth von Calenberg. Ihr Sohn wandte sich, auf kaiserliches Wohlwollen hoffend, erneut dem Katholizismus zu und ging gegen Vertraute seiner Mutter vor. Sie selbst wurde durch Verwandte ihres verstorbenen Mannes aus ihrem Stammbesitz vertrieben. 1558 verstarb sie – wie in Quellen überliefert - enttäuscht und verhärmt in Ilmenau.
10 starke Frauen
(2017 Collage, 105 x 160 cm)
Gudrun Göhringer
10 starke, mutige Frauen der letzten 500 JahreIn dieser Collage stelle ich stellvertretend für viele Frauen, die neue Wege gingen, 10 Frauen vor, die jeweils die Ersten in Ihrem Wirkungsbereich waren und somit zuversichtlich Neuland betraten. Im kirchlichen Bereich ebenso wie in der Medizin, der Wissenschaft, der Wirtschaft, der Bildung und der Politik.
Katharina von Bora, die es wagte, ihr zölibatäres Leben im Kloster aufzugeben, um Martin Luthers Frau zu werden.
Dorothea Christiane Erxleben, die bereits 1754 den Mut hatte, ihre medizinische Promotion durchzusetzen, ebenso
Ida Democh, die als erste Frau in Deutschland, 1901, an der Uni Halle promovierte.
Maria Jepsen, die zur ersten Bischöfin der Welt gewählt wurde. 500 Jahre Reformationszeit waren auch immer eine Zeit des Kampfes der Frauen um Teilhabe am gesellschaftlichen Leben.
Angela Merkel, die auf dem Gebiet der Politik als erste Frau Bundeskanzlerin wurde.
Nicht zu vergessen der Kampf der Frauen im Bereich der Wirtschaft, die - wie Karin Dorrepaal als erste Frau in einem Bereich dieser Männerdomäne - ihren Platz belegte.
Quellenverzeichnis:
GEO- Epoche Nr. 39 „Luther und die Reformation“;
Fotos; Fotos und Artikel von Gesa Gottschalk; Titelbild „Super- Illu“ Nr. 34 vom 17.03.2017; Internet: „Von Frauen gestaltet“ Anna Gräfin von Wernigerode; FOCUS online; Umfrage Forbes: „Die mächtigsten Frauen der Welt“; Evangelische Inhalte „Maria Jepsen“; „Stadtkirche Wittenberg“; „Frauenrechte in der UNO“; Wikipedia, mehrere gekennzeichnete Artikel.
Aus dem Rahmen gefallen
Elisabeth (1485 - 1555)
(Collage, 2017, Papier, - erster Träger: Kraftpapier Format 26 x30 cm, handmarmoriert, kombiniert mit gedruckten Zeichnungen, teilweise digital und per Hand bearbeitet)
Helma Hörath
Elisabeth, Kurfürstin v. BrandenburgPrinzessin von Dänemark, Norwegen und Schweden
Die dänische Königstochter Elisabeth kam 1502 durch ihre Hochzeit mit Joachim I., dem Kurfürsten von Brandenburg, nach Cölln an der Spree. Die Ehe war anfänglich harmonisch und sie brachte von 1505 bis 1513 fünf Kinder zur Welt. Um 1520 wandte sich Elisabeth der Lehre Luthers zu und empfing 1527 das evangelische Abendmahl. Joachim I., der alles daran setzte, den Einfluss der Reformation in seinem Kurfürstentum zu unterbinden, war über seine Frau sehr erbost und drohte ihr mit lebensslangem Arrest. 1528 floh sie zuerst nach Wittenberg und hielt sich dann bis 1545 an verschiedenen Orten bei ihren Verwandten in Kursachsen auf. Erst zehn Jahre nach dem Tode von Joachim I. gab sie ihr Exil auf und bezog ihren Witwensitz in Spandau.
Elisabeth beschäftigte sich intensiv mit der Bibel. Sie äußerte sich aus ihrem Exil heraus mündlich und schriftlich, immer mit dem Ziel, andere von der Richtigkeit der Reformation zu überzeugen. Sie hielt auch von der Ferne Kontakt zu ihren Kinder, vor allem zu ihrer Tochter Elisabeth, verheiratete Herzogin zu Braunschweig-Lüneburg, die später in das historische Gedächtnis der Deutschen als „Reformationsfürstin“ einging. Die brandenburgische Kurfürstin war eine evangelische Christin aus Überzeugung und wurde so zum Vorbild für viele.
Ihre Schritte in den 1520er Jahren waren durchdacht und geplant: Ihre Söhne waren männlichen Erziehern übergeben worden und ihre Töchter waren verheiratet. Ihr Ehemann, der Kurfürst, führte offen ein Leben außerhalb der Ehe und isolierte sie so immer weiter. Sie suchte und fand einen neuen Wirkungskreis.
Elisabeth maß dabei ehelichem Gehorsam deutlich weniger Bedeutung bei als der Glaubens- und Gewissensfeiheit. Und dafür war sie bereit, Konsequenzen in ihrem persönlichen Leben zu tragen. Elisabeth fiel damit aus dem Rahmen, den die Gesellschaft ihrer Zeit für Frauen ihres Standes vorgesehen hatte.
Josepha von Siebold
(Collage, 2017 Papier, - erster Träger: Kraftpapier Format 26 x30 cm, handmarmoriert, kombiniert mit gedruckten Zeichnungen, teilweise digital und per Hand grafisch bearbeitet)
Helma Hörath
Erste deutsche Frauenärztin Josepha von Siebold (1771-1849)
Als Josepha im April 1795 ihren Arzt Damian von Siebold heiratete, lag schon ein wechselreiches Leben hinter der Witwe und vierfachen Mutter. Durch diese Ehe kam sie in die Mediziner-Familie der von Siebolds, die nicht nur in Würzburg sehr angesehen waren. Weil Damian offen die Ideen der französischen Revolution vertrat, entzog ihm sein Vater jedwede Art von Hilfe. So war die finanzielle Situation der Familie sehr schwierig. Um dies zu verbessern, verkaufte Josepha ihre geerbten Besitztümer und arbeitete fortan verstärkt an der Seite ihres Mannes in seiner Praxis.
1805 begann Josepha, allen Vorurteilen und Schwierigkeiten zum Trotz, in der Gebärklinik ihres Schwagers die Geburtshilfe zu erlernen. Getrennt von den männlichen Studenten und nur hinter einem Wandschirm durfte sie die Vorführungen verfolgen. Trotzdem konnten ihr nach zwei Jahren von dem Großherzoglichen Medizinal-Kollegium ausgezeichnete theoretische und praktische Kenntnisse der Geburtshilfe bescheinigt werden und sie erhielt die Approbation als Hebamme. Keine Tageszeit und kein Wetter hielten Josepha davon ab, zu den gebärenden Frauen jeden Standes zu eilen. 1815 verlieh ihr die Medizinische Fakultät ehrenhalber die Doktorwürde in der Geburtshilfe. Die Schweiz ließ Frauen ab 1865 zum Studium zu und wurde deshalb zu ihrem Hauptemigrationsland vor allem für Fächer wie Medizin, Jura und Philosophie. Als das liberale Baden im Februar 1900 weibliche Studierende mit allen Rechten zum Universitätsstudium zuließ, zogen die meisten deutschen Länder nach. Preußen bildete 1908 das Schlusslicht.
Martha Marie Charlé
Collage, 2017 Papier, Photographie - erster Träger: Kraftpapier Format 26 x30 cm, handmarmoriert, kombiniert mit gedruckten Zeichnungen und Fotos, teilweise digital und per Hand bearbeitet)
Tiefe Wurzeln in die Vergangenheit
Helma Hörath
Martha Marie (1902-1994)
geborene Charlé, verheiratete
Zernikow
Als Kind einer bäuerlichen Familie im Oderbruch hatte Martha nur die
Dorfschule besucht. Trotzdem gehörte das Lesen zu den ganz wenigen Leidenschaften,
die sie sich ihr Leben lang herausnahm. Durch nichts ließ sie es sich austreiben,
auch wenn die Hand ihrer Mutter in ihrem Gesicht unterstrich, dass das in
deren Augen für Mädchen vergeudete Zeit wäre. Genauso mutig und hartnäckig
erzwang Martha von Eltern und Ehemann, dass ihre Tochter Stenokontoristin
in einem Werk erlernen und so mit selbst verdientem Geld ein Leben außerhalb
des familiären Bauernhofes führen konnte.
Die Selbstverständlichkeit
des Lernens war vor 500 Jahren ein Privileg, adligen und wohlhabenden Familien
vorbehalten. Ihre Kinder erhielten Privatunterricht. Ob Mädchen daran teilnehmen
durften, entschieden die Eltern, meist die Väter. Zur Zeit der Reformation
konnten nur etwa zehn Prozent lesen, noch weniger waren des Schreibens kundig.
Darum forderten die Reformatoren Bildung für alle, auch Schulen für Mädchen.
Sie sollten nicht nur praktische Dinge im Haushalt erlernen. Auch sie sollten
die Bibel verstehen. Dazu mussten sie sie natürlich auch lesen können. Nur
wer mit dieser Fähigkeit ausgestattet war, konnte die Fragen der Zeit erkennen
und für sein eigenes Leben anwenden. Luther war der Auffassung, dass täglich
eine Schulstunde für Mädchen ausreichend wäre, was in unserer Zeit kaum
noch vorstellbar ist. Doch sicherte dies Frauen und Mädchen ein Basiswissen
und war der Grundstein für die allseitige Bildungsfreiheit in Deutschland
„Singen hat nichts mit der Welt zu tun...“
Collage, Papier, Format 29 x 62 cm, 2017
In der Collage wurden verarbeitet:
Himmelsbild: handmarmoriert, Original / Engel: Foto, am PC bearbeitet, Original in Waltersdorf / Abbildung Lied, Wikipedia, am PC bearbeitet / Gruppenbild, Ausschnitt aus Gemälde „Luther singt vor Frau Cotta“ von F.Pauwels (1872/80),
Foto von Postkarte, am PC bearbeitet.
Helma Hörath
Von allen Künsten stand Luther die Musik besonders nahe. Denn sie ist „eine Gabe und ein Geschenk Gottes, nicht ein Menschengeschenk.“ Sie vertreibt „den Teufel und macht die Leute fröhlich; man vergisst dabei allen Zorn, alle Unkeuschheit, Hoffart und andere Laster“. Insbesondere die Sangeskunst war ihm ein Herzensbedürfnis: „Singen hat nichts mit der Welt zu tun ... Wer singt, der sorgt nicht viel. Er schlägt alle Sorgen aus und ist guter Dinge.“ So wichtig, wie Luther die Musik und das Singen waren, so nahe konnten ihm auch Menschen kommen, denen die Musik ähnlich viel bedeutete wie ihm. Elisabeth Cruziger (1500-1535), die Ehefrau seines engen Mitstreiters Caspar Cruziger, war so eine verwandte musikalische Seele. Sie war nicht nur klug und einfühlsam, sondern sie verfasste eigene Lieder. Elisabeth Cruziger, geborene von Meseritz und eine ehemalige Nonne wie Luthers Käthe, gilt als erste evangelische Kirchenlieddichterin. Sie wagte sich auf dieses bis dahin den Männern vorbehaltene Gebiet und erhielt sogar Anerkennung. Bis heute wird ihr Lied „Herr Christ, der einig Gotts Sohn“ als Wochenlied zum letzten Sonntag nach Epiphanias gesungen. Dass ihr Lied bis heute populär blieb, ist vor allem ein Verdienst Martin Luthers. Er nahm es 1524 in sein „Geistliches Gesangbüchlein“ aufnahm.
Obgleich Luther die Verfasserin hoch schätzte - sie nahm als eine der wenigen Frauen Wittenbergs an seinen Tischgesellschaften teil - erschien ihr Lied zunächst anonym. Auch für ihn und seine Weggefährten war es zu ungewohnt, eine Frau als Schöpferin eines Kirchenliedes in das Blickfeld der Öffentlichkeit zu rücken. Erst 1531 erschien das Lied mit ihrem Namen.
Emmi Bonhoeffer
(60 x 50 Acryl)
Ingrid Benes
Emmi Bonhoeffer geb.Delbrück 1905-1991
Verheiratet
mit Klaus Bonhoeffer, der am 23.04.1945 von den Nazis hingerichtet wurde.
1947 gründete sie das Hilfsprojekt „Hilfe für Hilfe ins Leben“. Gestützt auf Pakete aus dem amerikanischem Ort Oberlin für ihre Dorfgemeinschaft in Schleswig-Holstein, entwickelte sich daraus 1952 der „Hilfsring“, mit dem sie die Notpakete in die sogenannte Ostzone Deutschlands versandte.
1963 wurde sie mit der Betreuung von Zeugen im Ausschwitz-Prozess beauftragt.Sie erhob immer wieder ihre Stimme, wenn es um die Verarbeitung des Nationalsozialismus ging. Bis zu ihrem Tod 1991 im Alter von 86 Jahren war sie noch aktiv in der Organisation Amnesty International. „liebe deinen Nächsten wie dich selbst 3.Mos.19,18“ Dies war der Leitsatz für ihr ganzes Leben! „Man muß eben durch sein Leben sagen, was es bedeutet hat“, sagte Emmi Bonhoeffer in einem Interview Ende der 80er Jahre
Katharina von Bora
(58 x 75 Acryl)
Ingrid Benes
Katharina Luther, geborene von Bora, 1499-1552
heiratete
Martin Luther am 13.06.1525
Sie wirkte als Pfarrfrau, Versorgung und Erziehung der Kinder.Verwaltete und bewirtschaftete die umfangreichen Ländereien, auch den Betrieb einer Brauerei in Wittenberg.Sie eröffnete im schwarzem Kloster Unterkünfte für Studenten.
„Ich wollte meine Käthe nicht um Frankreich und um Venedig dazu hergeben, erstens darum, weil Gott sie mir geschenkt und mich ihr gegeben hat ;zweitens, weil ich oft erfahre, das andere Frauen mehr Fehler haben als meine Käthe. (obwohl sie auch einige hat, stehen ihr doch viele Tugenden entgegen) Drittens ,weil sie den Glauben Des Ehestandes, das ist Treue und Ehre ,wart. So soll umgekehrt auch das Weib über den Mann denken." Martin Luther im Sommer 1531
Evangelist Tina
Hoffnung für die Hoffnungslosen (60 x 50 Acryl)
Ingrid Benes
Tina ist Straßenpredigerin in Daressalam,Tansania. Sie baut morgens an den Straßenkreuzungen ihre Musikanlage auf. Sie singt tanzt und predigt bis die Menschen stehen bleiben und zuhören und mit tanzen. Christen Muslime sowie Arme, Obdachlose und Drogensüchtige erreicht sie mit einem spontanen Straßengottesdienst.
Viele Menschen gehen nicht zum Gottesdienst, weil sie keine angemessene Kleidung und kein Geld für die Kollekte haben!
(2017 - Foto Collage auf Leinwand, 100 x 50 cm)
Kyung-Hee Hannes
Mary Fletcher Scranton
(1832 – 1909)
Gründerin
der Ewha Womans University, Seoul - Korea
Die koreanische Chosòn-Dynastie wurde ab 1882 durch Japan, Rußland, Frankreich und Amerika gezwungen, ihre Handelshäfen zu öffnen und den Christen Religionsfreiheit im ganzen Land zu gewähren.
1884 sandte die methodistische Kirche in den USA Missionare nach Korea.
Darunter war auch Mary Fletcher Scranton, die erste weibliche Missionarin
und eine visionäre und mutige Frau, die sich mit Begeisterung und Leidenschaft
für die Stärkung der Frauen in Korea einsetzte. Die Arbeit in dem fremden
Land wurde ihr zu Beginn besonders durch die ihr unbekannte Sprache erschwert.
Doch Mary Scranton ließ sich nicht davon abbringen, sich um die christliche
Erziehung von Frauen und Kindern zu kümmern. Durch die politische Gunst
der koreanischen Königin Min konnte bereits 1886 eine kleine Mädchenschule
eröffnet werden. Der damalige König Gojong gab der Schule ihren Namen „Ewha“.
Übersetzt bedeutet dieses Wort „Birnenblüten“.
Frauen und Mädchen hatten
in Korea kaum Rechte und die religiösen Traditionen des konfuzianistischen
Landes verstärkten ihre missliche Lage. Mary Scranton war davon überzeugt,
dass Bildung und christliche Erziehung die Situation der Frauen verbessern
würde. Die Talente der Mädchen wurden gefördert und sie bekamen Unterricht
in Medizin, Erziehungs- und Missionsarbeit. In den folgenden Jahren hat
sich Mary Scranton’s Schule bis zur Ewha Womans University, der heute weltweit
größten Universität für Frauen entwickelt.
Weitere protestantische Missionare aus USA und Kanada halfen um die Jahrhundertwende bei der Reformation des Gesundheits- und Bildungswesen in Korea, gründeten Hospitäler und Universitäten, und kümmerten sich um die Rechte der gesellschaftlich an den Rand gedrängten Frauen. Aufgrund dessen galt der Protestantismus in der Bevölkerung bald als Motor der Modernisierung und konnte sich schnell verbreiten.
(2017 - Fotoarbeit 50 x 70 cm)
Nadja Siegl aka THE DUN DOG
Katharina von Siena (1347 – 1380)
Seit 1999 Schutzpatronin
Europas
Gedenktag evangelisch und katholisch: 29. April
Schon als Kind hatte sie ihre erste Vision, legte das Gelübde der Jungfräulichkeit ab und lebte asketisch. Ihre gelebte radikale Gottsuche faszinierte andere Männer und Frauen, Laien und Religiöse. Sie widmete sich der Pflege von Kranken. Sie zog mit Anhängern auch Italien, um eine Reform der Kirche zu erreichen. Dazu verfasste sie Briefe an hochgestellte Persönlichkeiten. Diese gelten heute als sehr politisches Werk. Sie mischte sich in die theologischen und kirchlichen Angelegenheiten ihrer Zeit ein. Sie predigte und theologisierte öffentlich, kritisierte den Verfall der Kirche und zog Papst Gregor XI zur Rechenschaft. Sie nimmt in der Geschichte der Kirche eine besondere Rolle ein, da sie als Frau Ratgeberin von Päpsten war. Sie hatte zwei Hauptanliegen: Einen Kreuzzug zur Rückeroberung des gelobten Landes durch die Christenheit und die Reform der Kirche.
“Katharina von Siena besitzt ihre größte Bedeutung unbestrittenermaßen als Mystikerin und Heilige der katholischen Kirche. In ihren Briefen hinterließ sie eine wertvolle Quelle zur Geschichte einer außergewöhnlichen Frau sowie beeindruckende Stellungnahmen zu den politischen Ereignissen in Italien und der Kirche im ausgehenden 14. Jahrhundert.” (aus: Katharina von Siena - politisches Weltbild und Zeitkritik in ihren Briefen, Vera Fimpel, Magisterarbeit 1996 der LMU, Abteilung Wissenschaftsgeschichte)
Die Fotoarbeit zeigt die Außenwand des mutmaßlichen Geburtshauses Katharinas in Siena.
(2017-Aquarell, 30x40 cm)
Renate Hartke
Regine Hildebrandt „Mutter Courage des Ostens“
1941 in Berlin geboren, studierte sie an der Humboldt- Universität Biologie und konnte über einen Frauenförderplan promovieren. Danach war sie in verschiedenen Bereichen der Forschung in leitender Funktion tätig.
Sie war verheiratet und hatte drei Kinder. Seit frühester Jugend engagierte sie sich in der Evangelischen Kirche und war gemeinsam mit ihrem Mann Mitglied des Chores des Berliner Doms.
In der ersten frei gewählten Regierung der DDR war sie Ministerin für Arbeit und Soziales im Kabinett von Lothar de Maizìere. Später wurde sie in den Bundesvorstand der SPD gewählt. Als Ministerin für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Frauen trat sie in die erste brandenburgische Landesregierung im Kabinett Stolpe ein. Als Stolpe 1999 nach der Landtagswahl eine Koalition mit der CDU einging, trat sie aus der Landesregierung aus.
Vor allem in Brandenburg, aber auch weit über das Land hinaus, war sie wegen ihrer außergewöhnlichen, offenen, volksnahen, oft auch undiplomatischen Auftretens populär.
Sie starb im Alter von 60 Jahren am 26.11.2001 in Woltersdorf.
(2010-Aquarell, 30x40 cm)
Renate Hartke
Mutter Teresa, der „Engel der Armen“
1910 als Tochter eines albanischen Geschäftsmannes in Skopje geboren, beschließt sie im Alter von 12 Jahren, ihr Leben der Weltmission zu widmen.
Mit 18 tritt sie dem Orden der Loreto-Schwestern bei, wird in Dublin zur Missionarin ausgebildet und arbeitet schließlich als Schulleiterin in Kalkutta.
1946 entscheidet sie sich dafür, in den Slums der Stadt den Armen und Kranken zu dienen. Vier Jahre später gründet sie die Gemeinschaft der Missionarinnen der Nächstenliebe, die bei ihrem Tod im Jahr 1997 weltweit über 4500 Mitglieder zählt.
Ihr Wirken wurde 1979 mit dem Friedensnobelpreis gewürdigt. 2003 sprach Papst Johannes Paul II. sie selig. Die Heiligsprechung erfolgte durch Papst Franziskus am 4.9.2016.
Seyran Ates Gesicht zeigen
(Collage Papier, 40 x 50 cm 2017)
Ursula Pfuhl
Seyran Ates kämpft für mehr Akzeptanz von Frauen im muslimischen Glauben.
Hiermit steht sie in der Reihe von starken Persönlichkeiten in der Frauenemanzipation.
Ein Prozess, der zu Zeiten von Luther begann und mehr Rechte und Freiheiten gegenüber Männern, Religion und Staat einforderte, ist noch lange nicht an seinem Ende angekommen.
So geht Seyran Ates trotz Anfeindungen ihren Weg und erkämpft Rechte, die in unserer Zeit eigentlich selbstverständlich sein sollten
Was macht die Frau von heute aus?
(Collage, 40 x 40 Acryl auf Leinwand 2010)
Ursula Pfuhl
Was macht die Frau von heute aus?
- Jung
- Vielseitig
- Dynamisch
- Sozial
- Kreativ
- Fleißig
- Umsichtig
- Belastungsfähig
- Selbstständig
- Modern